Die Ausbildung in unserem Verein ist zwar etwas zeitintensiver als bei gewerblichen Flugschulen, was aber ein großer Vorteil sein kann, wenn man bedenkt, was noch „gratis“ geboten wird: Mit Sicherheit einiges an Gemeinsamkeit, Geselligkeit und Teamgeist, aber auch die mögliche Erweiterung von Allgemeinwissen und praktischen Handfertigkeiten.

Besuche uns doch einfach mal auf unserem Flugplatz. Am Wochenende bei gutem Wetter sind immer Segelflieger am Platz anzutreffen, die gerne Auskunft geben zu Fragen rund um das Segelfliegen. Oder einen Schnupperflug mit dir machen, damit du die Faszination des Segelfliegens einmal selbst erleben kannst!

Der erste Start

Wenn Du Dich entschieden hast, die Segelfliegerei auszuprobieren, kann es sofort losgehen! Anfangen kannst du mit einem Schnupperflug, für den du erst mal weder Vorkenntnisse noch Papiere benötigst. Ein Scheinpilot wird dich auf dem hinteren Sitz mitnehmen und dir alles erklären.

Wenn es Dir Spaß macht und Du vor hast, die Ausbildung zum Segelflugzeugführer weiterzumachen, dann solltest du so langsam daran denken, die ersten Papiere zu besorgen und dem Verein beizutreten. Hast du dies alles erledigt, benötigst du nur noch ein Tauglichkeitszeugnis vom Fliegerarzt und los geht es.

Die Ausbildung

Die Ausbildung gliedert sich in drei Abschnitte, die jeweils noch in verschiedene Teilbereiche unterteilt sind. Am Ende jedes Bereiches steht immer eine Prüfung. Die Prüfungen werden mit A, B, C und SPL (Segelflugzeugpilotenlizenz) Prüfung bezeichnet.

Erster Ausbildungsabschnitt: A-Prüfung

Vom Fußgänger zum ersten Alleinflug

Nach einer ersten Bodeneinweisung mit einigen Hinweisen, die jeder Teilnehmer am Flugbetrieb kennen muss, beginnt die fliegerische Ausbildung mit den ersten Schulstarts auf dem Doppelsitzer „Twin Astir“. Die ersten Starts dienen dabei dem vertraut machen mit dem Element „Luft“, dem Bedienen der Ruder und den daraus resultierenden Bewegungen des Flugzeuges um seine Achsen, sowie der Orientierung in der Flugplatznähe aus der Vogelperspektive. Wird der Geradeaus- und Kurvenflug beherrscht, werden in rascher Folge die Steuertechniken beim Windenstart, die Höheneinteilung beim Landeanflug und die sanfte Landung erlernt. Gelingen die Flugübungen mit einer konstanten Sicherheit, überprüft dieses noch einmal ein zweiter Fluglehrer. Sollte auch er sein Einverständnis geben, folgen die wohl aufregendsten Momente im Leben eines Fliegers, die ersten 3 Alleinflüge. Die Alleinflüge erfolgen auf dem gleichen Doppelsitzer, auf dem auch schon vorher mit dem Fluglehrer geflogen wurde, nur jetzt halt einsitzig. Erfahrungsgemäß sind etwa 50 bis 80 Starts im Segelflugzeug notwendig, um das erste Mal allein gen Himmel zu steigen. Diese Zahl ist natürlich individuell verschieden. Jüngere Flugschüler brauchen im Allgemeinen weniger Starts, ältere einige mehr. Der erste Ausbildungsabschnitt endet traditionell mit der „A“-Prüfung.

Zweiter Ausbildungsabschnitt: B- und C-Prüfung

Erlangen fliegerischer Fertigkeiten

Es folgen nun weitere Alleinflüge, bei denen die Kenntnisse gefestigt werden. Parallel dazu erfolgen immer noch Flüge mit dem Fluglehrer, in denen die Anforderungen gesteigert werden. Die Kreis erfolgen nun steiler, es wird der Schnellflug gezeigt, Kreisflüge stationär und wechselnd müssen geübt werden. In diesen Ausbildungsabschnitt fällt auch die Umschulung auf den ersten Einsitzer, den „Astir CS“. Abgeschlossen wird dieser Teil mit der „B“-Prüfung. Zum Erlangen der „C“-Prüfung wird weiteres Wissen in Theorie und Praxis vermittelt. Im Vordergrund steht dabei das Fliegen im thermischen Aufwind. Weiter wird das Erfliegen von Kompasskursen und Grenzflugzustände demonstriert. Parallel dazu erfolgt jetzt auch schon eine Umschulung auf unsere weiteren Einsitzer. Ein 30 Minuten langer Alleinflug bildet den Schluss dieses Abschnittes.

Dritter Ausbildungsabschnitt: SPL-Prüfung

Praktische Vorbereitung auf die Luftfahrerscheinprüfung

Der Abschluss der Ausbildung beinhaltet die Vorbereitung auf Überlandflüge. Mit einer navigatorischen und einer meteorologischen Überlandflugeinweisung wird das Fliegen außerhalb der eigenen Flugplatzumgebung gezeigt. Dazu gehören auch noch drei Landungen auf einem fremden Flugplatz. Sind alle diese Dinge erfolgreich und sind auch parallel zur praktischen Ausbildung die theoretischen Kenntnisse in unserem Theorieunterricht erlernt worden, steht dem erfolgreichen Bestehen der theoretischen und praktischen Luftfahrerscheinprüfung (SPL) nichts mehr im Wege.

Allgemeine Bestimmungen

Bedingungen für die Segelflugzeugpilotenlizenz

Praktische Voraussetzungen

  • Flugtauglichkeit Klasse 2 („Medical“)
  • Theoretische Ausbildung
  • Flugausbildung
  • Teilnahme an einem Kurs für Sofortmaßnahmen am Unfallort
  • Mindestalter 14 Jahre bei Ausbildungsbeginn
  • Mindestalter 16 Jahre zum Erwerb der Lizenz

Theoretische Ausbildung

  • Luftrecht
  • Navigation
  • Meteorologie
  • Grundlagen des Fliegens
  • Betriebliche Verfahren
  • Allgemeine Luftfahrzeugkunde
  • VFR-Kommunikation
  • Flugleistung und Flugplanung
  • Menschliches Leistungsvermögen

Flugausbildung

mindestens 15 Flugstunden, davon mindestens 10 Flugstunden mit Fluglehrer und mindestens 2 Flugstunden Alleinflug, mindestens 45 Starts und Landungen

Folgende Startarten können durch Einweisung durch einen Fluglehrer erworben werden

  • Windenstart (Wird automatisch bei uns während der Ausbildung erworben)
  • Flugzeugschleppstart
  • Eigenstart