Mein erster Alleinflug – Ein Erlebnisbericht

Mein erster Alleinflug – Ein Erlebnisbericht von Heidi Kattermann

Der erste Alleinflug ist für viele Piloten etwas ganz Besonderes, was bestimmt jedem nicht so schnell in Vergessenheit gerät. Ich persönlich kann mich an meinen ersten Start der A Prüfung noch genau erinnern.

Ich war so aufgeregt und meine Finger haben gezittert. Doch ich konnte mich aber mit dem Gedanken beruhigen, dass der Vormittag dieses Tages ausschließlich aus Seilrissübungen und einer Landung aus ungewohnter Position bestanden hat. Meine Fluglehrer hätten mich also nicht besser auf den ersten Alleinflug vorbereiten können. Dann war es auch schon soweit ich saß im Flugzeug, den Startcheck schon durchgeführt, und die letzte Funksprechprobe beantwortet. Die vielen guten Zusprüche haben mir zusätzlich Sicherheit gegeben, denn wenn alle anderen denken ich bin bereit mich freizufliegen, dann wird das ja wohl auch so sein. Nachdem ich dann die Haube geschlossen hatte, starrte ich nur noch wie gebannt auf das Windenseil, wartete dass es sich strafft und es endlich losgeht. Als ich vom Boden abgehoben war hoffte ich einfach, dass mein erster Alleinstart kein Seil Riss wird. Oben angekommen, wird einem erst wirklich klar, dass man gerade ganz allein fliegt und kein Fluglehrer die Anweisungen gibt. Dieses Gefühl, dass du gerade dahinfliegen kannst, wo du hinwillst, aber auch die Komplette Verantwortung trägst, ist für mich schwer zu beschreiben. Es war einfach nur toll. Nachdem ich dann ein paar Wechselkreise geflogen bin und mich mit 200m Höhe im Gegenanflug befand, konzentrierte ich mich sehr auf den Landeanflug und die Landung, hat mir aber dann auch nicht mehr geholfen und die Landung wurde ziemlich unsanft und holprig. Als das Flugzeug dann mitten in der Landebahn zu stehen gekommen war, holten mich meine Schwester und mein Vater ab um das Flugzeug wieder an den Start zu ziehen. Obwohl beide mittlerweile ihren Schein haben, denke ich, dass sie sich noch gut an ihre A Prüfung erinnern. Die nächsten Starts liefen ganz normal ab und im Landeanflug des dritten und letzten Starts konnte ich schon von oben aus der Luft beobachten, wie der traditionelle Strauß aus Brennnesseln und Disteln gepflückt wurde, der dem Flieger oder der Fliegerin Glück für erfolgreiche Thermikflüge bringen soll. Nachdem ich meine letzte Landung erfolgreich absolviert hatte, konnte ich einfach nur noch Grinsen. Den Abschluss dieses Tages bildeten dann viele Glückwünsche ein Kasten Bier und eine riesige Regenfront, weshalb das Einräumen der Flugzeuge, in die Halle ziemlich hektisch wurde.

Ich habe so lange auf diesen Tag gewartet und wollte allen Fluglehrern und Fliegerkameraden danken, dass sie es möglich gemacht haben, dass ich mich Freifliegen konnte.

 

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